Die Europameisterschaft, die in Sachen Bedeutung nur noch von der Weltmeisterschaft übertroffen wird, wurde seit ihrer ersten Auflage im Jahr 1960, damals noch als Europapokal der Nationen, stetig erweitert.
Wurden die ersten Endrunden bis einschließlich des Turnieres 1976 in Jugoslawien, als Deutschland das Finale gegen die Tschechoslowakei verlor und Uli Hoeneß seinen Elfmeter in den Nachthimmel von Belgrad schoss, jeweils nur mit vier Mannschaften ausgetragen, traten zwischen 1980 und 1992 schon acht Mannschaften in zwei Vierergruppen an. Seit dem EM 1996 in England, als die deutsche Mannschaft ihren bis dato letzten großen Titel gewinnen konnte, waren es dann bis zur jüngsten Auflage 2012 in Polen und der Ukraine stets 16 Nationen, die um den Titel kämpften.
Künftig nehmen ab der Europameisterschaft 2016 in Frankreich schon 24 Mannschaften teil, was von nicht wenigen Experten als Verwässerung des Niveaus bezeichnet wird, gerade bei kleineren Nationen, die ansonsten nur relativ geringe Chancen auf eine Teilnahme hätten, sehr begrüßt wird. Klar ist, dass das Turnier nun vier statt drei Wochen und damit etwas länger als bislang dauern wird und mehr Spiele stattfinden, weil zwischen Gruppenphase und Viertelfinale auch noch ein Achtelfinale ausgetragen wird.
Für die großen Nationen hat der neue Modus den Vorteil, dass es fast schon unmöglich wird, in der Qualifikation zu scheitern. Ist es in der Vergangenheit immer wieder passiert, dass große Fußball-Nationen wie etwa England 2008 das Ticket zur Endrunde nicht lösen konnten, muss künftig schon einiges zusammenkommen, damit ein Großer wirklich scheitert.
Vom 10. Juni bis zum 10. Juli 2016 wird die EM 2016 nach aktuellem Stand in neun Stadien ausgetragen, die zum Teil erst noch gebaut werden müssen. Wie bei der WM 1998, dem bislang letzten großen Turnier auf französischem Boden, wird in Paris in gleich zwei Stadien gespielt. Neben dem Stade de France wird auch der Prinzenpark wieder Austragungsstätte von einigen Partien sein.
Bevor es in Frankreich ernst wird, stehen aber die Qualifikationsspiele an. Zunächst werden am 9. März 2014 im Palais des Congrès Acropolis in Nizza die Gruppen ausgelost. Die sechs Gruppen der Endrunden werden dann voraussichtlich im November oder im Dezember 2015 ausgelost. Dann steht auch schon der Spielplan.